Die Frauensinggemeinschaft und nachfolgende Singgemeinschaft feierte im Jahr 2009 ihr 50jähriges Bestandsjubiläum. Die kleine, aber überaus aktive Chorgemeinschaft wirkt seit ihrer Gründung erfolgreich im örtlichen Kulturleben mit und ist vor allem durch ihre jährlichen Konzerte auf Burg Strechau und in der Stadtpfarrkirche unter dem Motto „auf Weihnachten zu’a“ bekannt.
Um den Gesang und den Kunstsinn im Ort zu fördern wurde bereits im Jahr 1947 über Initiative des damaligen Bürgermeisters Josef Forstner ein Chor ins Leben gerufen. Ob es sich tatsächlich um eine Vereinigung mit regelmäßigen Aktivitäten gehandelt hat ließ sich trotz umfangreicher Recherchen nicht feststellen. Es ist daher davon auszugehen, dass erst im Jahr 1959 über Anregung von Schulrat Christa Handl und RR. Franz Stockinger, dem nachfolgenden Bürgermeister, die Frauensinggemeinschaft gegründet und nach einer dreijährigen „Probezeit“ bei der Behörde angemeldet wurde.
In den nachfolgenden 30 Jahren war Christa Handl mit großem Engagement als Chorleiterin und Organisatorin tätig. Sie prägte den Verein durch ihr außergewöhnliches musikalisches Können und war für die Proben, alle Auftritte und auch für die Durchführung von Veranstaltungen zuständig. Lange ist die Liste ihrer bemerkenswerten Erfolge mit denen sie die Musikszene nicht nur in Rottenmann, sondern auch die der gesamten Region prägte. Sie wurde während ihrer Funktionszeit von Franz Stockinger, der ebenso erfolgreich für den Verein tätig war, begleitet.
Um auch sangesfreudigen Männern den Eintritt in den Chor zu ermöglichen wurde in der Jahresversammlung vom 18. September 1990 der Vereinsname auf „Singgemeinschaft“ abgeändert.
Den beiden Gründungsmitgliedern folgten verdiente Funktionäre und Chorleiterinnen, unter ihnen auch Rosi Schwammer als Obfrau und Sängerin. Seit dem Frühjahr 2010 wird die Singgemeinschaft nach dem Abgang der bisherigen Obfrau von Sabine Gauper geführt, die gleichzeitig auch die Funktion einer Chorleiterin ausübt.
Nach einer längeren Nachdenkzeit wurde der Chor durch neue Sängerinnen aufgestockt und neu organisiert. In der Jahreshauptversammlung vom 16. September 2011 wurde Brigitte Angerer zur neuen Obfrau und Hermine Ringl Brigitte zu ihrer Stellvertreterin gewählt. Als Kassierin wurde Helga Kohlbacher und als Stellvertreterin Karin Weiß bestellt. Die Funktion der Schriftführerin wird auch von der Obfrau ausgeübt, ihr zur Seite steht als Stellvertreter Karl Weiß.
Der Chor setzt sich aus Sängerinnen, die aus allen Berufsschichten und Altersgruppen kommen zusammen, und besteht derzeit einschließlich der Chorleiterin aus rund 20 Sängerinnen.
Im umfangreichen und ständig erweiterten Repertoire der Singgemeinschaft nehmen die Erhaltung des Volksliedes und die Pflege des heimatlichen Liedgutes mit den alten und neuen Liedern einen besonderen Stellenwert ein. Dazu kommen Lieder aus der Chorliteratur vergangener Zeiten und auch Gospelgesänge, die die verschiedenen Auftritte bereichern und auflockern. Die Singgemeinschaft kann daher für alle Veranstaltungen, die von ihnen selbst gestaltet werden oder bei denen sie mitwirken, ein buntes Programm auf hohem Leistungsniveau anbieten.
Anstelle einer aufwändigen Jubiläumsveranstaltung hat die Singgemeinschaft eine Vereinschronik aufgelegt, die den Werdegang der letzten fünf Jahrzehnte beschreibt und allen Sängerinnen, Funktionären, Gönnern und Musikinteressierten die vergangenen Zeiten in kurzen Worten und vielen Bildern vor Augen führt. Dieses Werk ist somit in die Reihe der wertvollen Zeitdokumente der Stadtgeschichte einzufügen.
Die Singgemeinschaft wird sich im Sinne der Belebung und Aufstockung des Chores auch weiterhin um die Aufnahme neuer Sängerinnen bemühen. Wer also Lust und Liebe hat seine Freizeit mit gesanglichen Aktivitäten und Geselligkeit in der Gemeinschaft zu beleben, ist in der Singgemeinschaft herzlich willkommen.
Dem neuen Bürgermeister und Abgeordneten zum Steir. Landtag Ewald Persch, wurde der Verein und seine weiteren Absichten im Rahmen einer Vorsprache vorgestellt und diesem auch die von Stadtchronisten Karl Weiß in mosaikartiger Kleinarbeit erstellte Vereinschronik überreicht.
Mit großer Freude haben die Vertreter der Singgemeinschaft die Ausführungen des Bürgermeisters über die Bedeutung und Wertigkeit von Kulturvereinigungen in unserer Stadt gehört und waren auch über die Zusage von weiteren Förderungen bei entsprechenden Aktivitäten erbaut.